Kontrolle von Abwassereinleitstellen: Neues digitales Erfassungstool für Gewässeruntersuchungen
Basler & Hofmann hat ein mobiles Erfassungstool für die Untersuchung von Abwassereinleitstellen entwickelt und in zwei Pilotprojekten eingesetzt. Die Applikation unterstützt das Unterhaltspersonal des Kanalnetzes von Gemeinden und Abwasserreinigungsanlagen dabei, die neuen Richtlinien für Gewässeruntersuchungen zu implementieren. Die Resultate der Feldversuche sind vielversprechend: Das Tool steigert die Effizienz der Kontrollen und die Qualität der Daten.
Die Schweiz ist bekannt für die hohe Wasserqualität ihrer Flüsse und Seen. Damit dies so bleibt, ist es wichtig, dass die Verantwortlichen für die Siedlungsentwässerung regelmässig kontrollieren, welchen Einfluss Abwassereinleitungen auf unsere Gewässer haben. Mit dem Modul G «Gewässeruntersuchungen» der Richtlinie «Abwasserbewirtschaftung bei Regenwetter» hat der Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) Richtlinien für die Kontrollen erarbeitet. Bei den Untersuchungen im Feld fällt eine grosse Menge an Daten und Bildmaterial an. «Um die Effizienz und Qualität der Untersuchung zu steigern, haben wir gemeinsam mit unseren Fachleuten für Geoinformatik eine einfache, aber wirkungsvolle mobile Applikation entwickelt», erklärt Isabelle Rytz, Leiterin Wasser bei Basler & Hofmann.
Mobile Datenerfassung und Protokoll per Knopfdruck
Mit dem Tool kann das Kontrollpersonal draussen im Feld die notwendigen Parameter zu den Einleitstellen für die periodischen Funktionskontrollen oder die Bearbeitung des Generellen Entwässerungsplans (GEP) erfassen. Mit einer Eingabemaske werden alle Daten gemäss Modul G abgefragt und in einer zentralen Datenbank gespeichert. Auch Fotos und Kommentare können erfasst werden. Basis ist eine Karte mit wichtigen Grundlagendaten sowie der Position der Einleitstellen und Messstellen. Zurück im Büro kann per Mausklick pro Stelle ein Untersuchungsprotokoll inklusive Fotodokumentation und einer Übersichtstabelle über alle bisherigen Kontrollen erstellt werden. Die Applikation basiert auf der Open-Source-Software QGIS und steht dank der mobilen Lösung QField für Android-Geräte im Feld zur Verfügung.
Erfolgreicher Einsatz in zwei Gemeinden
Das Projektteam von Basler & Hofmann hat das Tool gemeinsam mit zwei Kunden im Feld auf seine Tauglichkeit geprüft. Für den Abwasserverband Höfe der Gemeinden Freienbach, Wollerau und Feusisberg wurden mit der Applikation für die Erarbeitung des Entwässerungsplans (VGEP) während einem Jahr 22 Einleitstellen drei Mal begangen. «Die Funktionskontrollen haben zu einem besseren Verständnis der Sonderbauwerke im Verband beigetragen. Die Applikation wird vom Betriebspersonal sehr geschätzt», so Isabelle Rytz. Die zweite Pilotanwendung fand im Rahmen der Aktualisierung des GEP für die Zürcher Gemeinde Zollikon statt. Insgesamt 38 Einleitungen in Fliessgewässer wurden mit der Applikation entsprechend der Untersuchungsstufe 1 des Moduls G untersucht. «Die Verarbeitung der Daten im Büro hat sich deutlich vereinfacht. Die Feldprotokolle sind sehr schnell erstellt und bei der Zuweisung der Fotos passieren keine Fehler», hält Isabelle Rytz fest.
Interessierte Gemeinden für Weiterentwicklung gesucht
Nach dem Erfolg in der ersten beiden Anwendung des mobilen Erfassungstools will das Projektteam von Basler & Hofmann die Entwicklung der Applikation gemeinsam mit weiteren Gemeinden vorantreiben. Ziel ist, dass das Kontrollpersonal das Tool auch für die detaillierten Abklärungen, die in der Untersuchungsstufe 2 des Modul G anfallen, nutzen kann. Zudem ist die Weiterentwicklung hin zu einer cloudbasierten Lösung und der Datenaustausch mit bestehenden Leitungsinformationssystemen via Schnittstelle angedacht. Interessierte Gemeinden oder Werkbetreiber können sich bei einem der Ansprechpartner melden (siehe nächster Abschnitt).
Ihre Ansprechpartner
Isabelle Rytz Pfund, Leiterin Wasser Basler & Hofmann: Kontakt
Nicolas Schmidt, Leiter Geoinformatik Basler & Hofmann: Kontakt