Hochwasserschutz Unterwasser
Die Gefahrenkarte prognostiziert bereits bei einem HQ30 eine Überschwemmung der Talebene. Das liegt am zu kleinen Abflussquerschnitt der Wilhuser Thur. Schwemmholz kann im Hochwasserfall die Situation aufgrund von Verklausungen an den Brückenquerschnitten zusätzlich verschlechtern. Insbesondere der Nasenbach, ein Seitenzufluss, droht grosse Geschiebemengen in die Thur zu transportieren.
Der wirksame Schutz vor Verklausungen spielte deshalb im Variantenstudium eine zentrale Rolle. Es wurden schliesslich – entsprechend den Charakteristiken der beiden Fliessgewässer – zwei unterschiedliche Hochwasserschutz-Strategien gewählt: Die Wildhuser Thur verläuft im Talboden und soll ihre Geschiebe vollständig weitertransportieren. Auf einen Schwemmholzrückhalt wurde deshalb verzichtet. Stattdessen wurde das Gerinne ausgebaut und die Brückenquerschnitte wurden entsprechend gross projektiert. Das ausgebaute Gerinne hat so ausreichend Kapazität, um ein Hochwasser inklusive Schwemmholz und Geschiebe abzuführen. Ganz anders sieht die Situation am steilen Nasenbach aus: Er liefert grobes Geschiebe, das in der Wildhuser Thur nur teilweise weitertransportiert werden kann. Bei grossen Hochwasserereignissen werden deshalb das Geschiebe und das Schwemmholz in einem Geschiebesammler zurückgehalten. Das Abschlussbauwerk erlaubt eine teilweise Geschiebedurchgängigkeit bei kleinen Ereignissen.
Das Hochwasserschutzprojekt umfasste insgesamt den Ausbau der Wildhuser Thur auf rund einem Kilometer Länge, die Verlegung des Nasenbachs, die Erstellung eines grösseren Geschiebesammlers am Nasenbach, den Neubau von fünf Brücken und die Umlegung von zwei Strassen.
Unsere Leistungen
- Variantenstudium Geschiebe- und Schwemmholzrückhalt für Wildhuser Thur und Nasenbach inkl. Abschätzung Schwemmholzaufkommen
- Erarbeitung Vor- und Bauprojekt sowie Submission/Ausführung (Wasserbau, Brücken und Strassen)
- Hydraulische 1D-Berechnungen
- Planung Revitalisierungsmassnahmen, Gestaltung und ökologische Aufwertung
- Wirtschaftlichkeitsbeurteilung mit EconoMe
- Ausscheidung Gewässerraum
- Erstellung Kostenteiler und Landerwerbsplan
- Bodenschutz- und Entsorgungskonzept
- Vermessung mittels Drohne
- Kommunikation mit Bevölkerung und Anwohnenden