04. März 2025 – Beitrag

«Als Ingenieur:in geboren?»: Zum Engineers’ Day geben drei Mitarbeitende Einblick in ihre Berufswahl

Am 4. März ist UNESCO Welttag des Ingenieurwesens – ein Tag, an dem im Rahmen des Engineers’ Day auch in der Schweiz die wichtigen Beiträge der Ingenieurinnen und Ingenieure für die Gesellschaft gefeiert werden. 2025 steht der Tag unter dem Motto «Shaping our Sustainable Future Through Engineering». Wir haben bei drei Mitarbeitenden nachgefragt, wie sie sich für Ihren Beruf entschieden haben und welche Rolle das Thema Nachhaltigkeit in ihrer Arbeit spielt.

Der Schweizer Engineers’ Day hat sich zum Ziel gesetzt, die Leistungen der Ingenieurinnen und Ingenieure in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und den Ingenieur-Nachwuchs zu fördern. Wir von Basler & Hofmann nehmen dies 2025 zum Anlass, bei drei Mitarbeitenden nachzufragen, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind und was dieser für sie ausmacht: Wurde ihnen das Ingenieur-Gen in die Wiege gelegt? Und was motiviert sie auch nach mehreren Jahren im Beruf jeden Montagmorgen aufs Neue ihrer Arbeit nachzugehen?

Tobias Humbel ist Projektleiter im Fachbereich Hochbau. Ihn fasziniert die Kombination aus Funktionalität, Materialisierung und Ästhetik in der Tragwerksplanung. Er ist direkt nach seinem Studium an der ETH Zürich bei Basler & Hofmann eingestiegen. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm der Neubau des Polizei- und Justizzentrums in Zürich – ein Grossprojekt, das er als stellvertretender Projektleiter mitprägen durfte. 

Wann hast du dich entschieden, Bauingenieur zu werden?
Tobias Humbel: Das war während des Gymnasiums. Mich hat die Vorstellung, etwas entwerfen und planen zu können, und schlussendlich zu sehen, wie sich dieses in Realität manifestiert, fasziniert. Es war für mich lange unklar, ob ich Bauingenieur oder Architekt werden wollte. Die Architektur begeistert mich auch heute immer noch sehr. Aber ich hatte damals in der Schule das Gefühl, dass der strukturierte Teil in mir etwas stärker ist als der kreative und mich daher schlussendlich dafür entschieden, Bauingenieurwesen zu studieren.

«Als Bauingenieur arbeitet man eigentlich immer an einem Prototypen. Jede Aufgabe hat ihre eigenen Facetten»
Tobias Humbel

Thema des World Engineers’ Day 2025 ist «Shaping our sustainable future through engineering». Welchen Beitrag können Ingenieurinnen und Ingenieure zur nachhaltigen Entwicklung leisten?
Tobias Humbel: Das finde ich ein hochrelevantes Thema. Als Bauingenieur kann ich in meinem Berufsleben einen um das x-fache grösseren Einfluss haben als in meinem Privatleben. Wenn ich beim Entwurf eines Gebäudes mitarbeite, geht es unter anderem um riesige Mengen an Baumaterial, die verbraucht werden, und um grosse Mengen an Treibhausgasemissionen, die beim Bauen anfallen. In diesem Kontext kann ich mit einer cleveren Lösung einen sehr grossen Hebel betätigen, während ich im Privatleben für die gleiche Einsparung von Emissionen zum Beispiel zig-Jahre auf das Fliegen verzichten muss. Das finde ich toll, auch wenn es natürlich eine gewisse Verantwortung mit sich bringt. Es motiviert mich, unsere Zukunft positiv mitgestalten zu können.

Christina Fischer hat sich der Planung und Instandhaltung von Strassenbahn- und Strassenbauprojekten verschrieben. Die studierte Bauingenieurin ist seit 2010 bei Basler & Hofmann tätig. Ob Stadtbahnen wie die Limmattalbahn, Instandsetzungen von Nationalstrassen oder Erschliessungen: Christina Fischer hat Erfahrung mit unterschiedlichsten Projekten.

Warum bist du Ingenieurin geworden?
Christina Fischer: Ich wusste immer schon, dass ich an der ETH Zürich etwas Technisches studieren wollte. Ich habe dann während des Gymnasiums Schnuppertage für Informatik, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen besucht. Informatik beinhaltete mir damals zu viel Programmieren, Elektrotechnik einen zu starken Fokus auf Mathematik und Physik in den ersten Jahren. Das Bauingenieurwesen erschien mir als sehr vielseitig. Und mein Grossvater war Bauingenieur – das hat mir einen zusätzlichen Anstoss gegeben (lacht).

«Am meisten begeistern mich Projekte, die eine Vielzahl an Fachgebieten umfassen»
Christina Fischer

Wem würdest du den Beruf als Bauingenieur, respektive Bauingenieurin, empfehlen?
Christina Fischer: Allen (lacht). Ich glaube, man muss nicht ein riesiges Mathe-Talent sein und auch nicht supergut in all den technischen Fächern sein. Natürlich muss man sich im Studium ein Grundwissen aneignen. Im Beruf sind aus meiner Sicht dann aber andere Kompetenzen genauso relevant, wie zum Beispiel Sozialkompetenz und Projektmanagement. In diesem Sinne würde ich den Beruf allen empfehlen, die Lust auf eine vielfältige Aufgabe mit guten Berufsaussichten haben.

Jürg Senti hat an der Fachhochschule in Rapperswil Maschinenbau studiert. Nach ersten Jahren Berufserfahrung als technischer Produktentwickler und Unternehmer ist er 2022 zu Basler & Hofmann gestossen. Während er sich vor Stellenantritt fragte, «ob er denn zu all den Bauingenieurinnen und -ingenieuren passe», ist er mittlerweile als Projektleiter für Technisches Consulting und Energieberatung fest im Sattel und nimmt den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen als enorme Bereicherung wahr.

Du bist Maschinenbauingenieur. Wie ist es dazu gekommen?
Jürg Senti: Wäre ich meinem Kindheitstraum gefolgt, wäre ich heute Pilot (lacht). Da haben mich vorgegebenen Arbeitszeiten und -orte dann aber davon abgehalten. Maschinenbau war für mich dann das am naheliegendste Fachgebiet. Das Studium und der Beruf haben mich dann so begeistert, dass der Pilot vergessen gegangen ist (lacht).

«Das Coolste am Beruf des Ingenieurs ist für mich, immer wieder hinter die Kulissen von alltäglichen Dingen blicken zu können»
Jürg Senti

«Shaping our sustainable future through engineering» ist das Motto des diesjährigen Engineers’ Day. Wie beschäftigt dich das Thema Nachhaltigkeit in deinem Berufsalltag?
Jürg Senti: Wir befassen uns sehr stark mit diesem Thema. Ein Beispiel sind Aufträge, bei denen wir uns darum kümmern können, Gebäude im Betrieb energieeffizienter zu machen und in Richtung CO2-Neutralität zu optimieren. Aus meiner Sicht ist die nachhaltige Entwicklung eine Hauptaufgabe aller Ingenieure und Ingenieurinnen weltweit. Von alternativen Treibstoffen über nachhaltige Gebäude bis hin zu rezyklierbaren Verpackungen – das sind alles Aufgaben von Ingenieurinnen und Ingenieuren.

PS: Wer bei uns im Unternehmen Nachwuchs kriegt, erhält von uns einen der Baby-Bodies aus dem Fotoshooting. Ob die neuen Erdenbürgerinnen und Erdenbürger dereinst in die Fussstapfen ihrer Eltern treten werden, wird sich zeigen.

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